Nachwuchssportler des Monats Mai

Wasserspringer Leon Lucks will in Zulkunft Bundestrainer sein

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Leon Lucks zählt nicht mehr mit. Darum kann der 18-jährige Wasserspringer auch gar nicht so genau beziffern, wie viele Titel er in seiner noch jungen Sportlerkarriere mittlerweile schon eingeheimst hat. Fakt ist nur: Es sind etliche. Sowohl vom Einmeterbrett als auch vom Dreimeterbrett wurde der Berliner bereits deutscher Meister im Jugendbereich, hinzu kommen erfolgreiche Teilnahme an Finals und Jugendeuropameisterschaften.

Bevor er Wasserspringer wurde, schwamm Lucks als Kind – auch da gewann er schon ein paar Berliner Meisterschaften. Mit all den Erfolgen hat sich Lucks‘ Fokus aber irgendwann verschoben: Weg vom Anhäufen der Medaillen als Selbstzweck, hin zum stetigen Feilen an der eigenen Leistung.

„Natürlich ist jeder Titel schön, aber wichtiger ist mir mein persönliches Punktekonto bei den Sprüngen. Da setze ich mir eine Marke, die ich erreichen will bei Wettkämpfen. Ich mag es, die schwierigen Sprünge zu perfektionieren.“

Leon Lucks perfektioniert anspruchsvolle Sprünge

Aktuell arbeitet der Abiturient des SLZB (Schul- und Leistungssportzentrum Berlin) an einer anspruchsvollen Sprungserie, unter anderem mit dreieinfachem Rückwärtssalto, die er in ein paar Monaten unter Wettkampfbedingungen präsentieren möchte. Diese Zeit braucht es. Manchmal auch wesentlich mehr, wie Berlins Nachwuchssportler des Monats Mai mit Verweis auf ein prominentes Beispiel erklärt.

„Patrick Hausding hat teilweise über fünf Jahre an einer neuen Sprungserie gefeilt. Das ist normal, und macht für mich auch den Reiz aus beim Wasserspringen.“ Lucks ist noch jung, aber schon ambitionierter Perfektionist. An seinen Sprüngen arbeitet er mit Trainer Igor Gulov vom Berliner TSC jeden Tag akribisch in der Trainingshalle. Zum Teil stehen zwei Einheiten auf dem Programm, auch am Sonnabend geht es aufs Brett. Lucks liebt das. In seiner Familie ist er der erste, der die Sportart auf einem solchen Niveau betreibt.

Freizeit in der Trainingshalle

Das Wasserspringen ist seine große Lebensleidenschaft. Und er will noch hinaus. Die Teilnahme an den Olympischen Spiele im nächsten Jahr in Paris ist ein Traum, den der Berliner mit maximaler Passion in die Realität umzusetzen versucht. Dass er dem Sport alles andere unterordnen muss, tut Lucks ohne jeden Gram. „Das Gute ist, dass viele meiner Freunde auch Wasserspringer sind. So haben wir unsere Freizeit auch oft in der Halle. Abends falle ich dann meist erschöpft ins Bett. Aber das ist das, was ich will.“

Keine Angst, aber immer Respekt

Auch beruflich möchte der ehrgeizige Schüler am liebsten im Wasserspringer-Kosmos bleiben. Er strebt ein Sportwissenschaftsstudium an, mit dem Ziel, irgendwann der nächste Bundestrainer zu werden. Lucks denkt groß. „Alles, was du willst, ist auf der anderen Seite der Angst“, ist eine Art Lebensmotto von ihm.

Praktisch bei jedem Sprung ruft sich der junge Titelträger dieses Credo ins Gedächtnis. „Eigentlich ist Wasserspringen das Unmenschlichste, was man machen kann. Gegen seinen inneren Instinkt kopfüber ins Wasser einzutauchen – aber gerade diese Überwindung macht für mich den Reiz aus“, sagt er. Dabei verspürt er vor dem Wasser immer Respekt. Angst jedoch nie.