Nachwuchssportlerin des Monats März - Lena Leege

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Lena Leege sprintet auf die internationale Bühne

Die Berlinerin Lena Leege ist eine der schnellsten 15-Jährigen über 400 Meter und nun auch Nachwuchssportlerin des Monats März.
Berlin. Zum Glück haben Lena Leege und ihre Eltern für Mitte Juli noch keinen Urlaubspläne gemacht. Das Reiseziel könnte sich nämlich bald ganz von allein ergeben – Italien. Dort, in Rieti, finden im Sommer die U18-Europameisterschaften in der Leichtathletik statt. Bei den deutschen Jugendhallenmeisterschaften in Neubrandenburg hat die Berlinerin die Norm über 400 Meter mit 55,17 Sekunden unlängst das erste Mal unterboten.

Zwar beginnt der Qualifikationszeitraum offiziell erst am 1. April. Doch Lena Leege hat bereits jetzt die Gewissheit, dass die EM-Teilnahme in diesem Jahr ein realistisches Ziel ist. „Draußen läuft man meistens sogar noch ein bisschen schneller als in der Halle auf der 200-Meter-Rundbahn, weil es im Stadion weniger Kurven gibt“, sagt sie.

Auch gegen ältere Konkurrentinnen kann sie sich durchsetzen
Bei den nationalen Titelkämpfen hatte die 15-Jährige ihre bisherige Bestzeit um fast eine Sekunde gesteigert und damit Platz vier erreicht. „Das hätte ich nie erwartet“, sagt sie. In der Halle wird bei den Jugendmeisterschaften nicht nach Altersklassen unterschieden, die Konkurrentinnen waren zum Teil drei Jahre älter als sie. Völlig ohne Druck ging Lena Leege an den Start und fand gerade deshalb die nötige Lockerheit.

„Ich bin das Rennen ein bisschen schneller angegangen als sonst, weil ich jemanden hatte, an den ich mich ranhängen konnte“, sagt sie. Die 400 Meter als längste Sprintstrecke sind eine mentale Herausforderung – „man braucht den nötigen Willen, um das durchzuziehen“, sagt die Mahlsdorferin. Als Schülerin tastete sie sich auf der 300-Meter-Strecke schon einmal heran, auf der sie ebenfalls sehr erfolgreich war.

2019 wurde sie sogar deutsche Meisterin mit der 4x100-Meter-Staffel
Bei den deutschen U16-Meisterschaften in Bremen gewann Lena im vergangenen Jahr die Bronzemedaille. Hinzu kommen diverse Erfolge auf Landesebene. Anfang 2018 wurde sie dafür schon einmal zur Jugendsportlerin des Jahres im Bezirk Marzahn-Hellersdorf gewählt. Nun holte sie auch den Titel als Berliner Nachwuchssportlerin des Monats März.

Mit der U18-Staffel des LAC Berlin – einer Startgemeinschaft bestehend aus ihrem Verein AC Berlin sowie dem SV Flatow Köpenick und SV BVB 49 – wurde sie 2019 sogar deutsche Meisterin über 4x100 Meter. Die beiden DM-Medaillen waren eine Erleichterung nach einer schwierigen Saison im Jahr zuvor. Lena plagten Schmerzen an der Hüfte, die Motivation war im Keller. „Als ich gesehen habe, wie die anderen an mir vorbeigezogen sind, habe ich mich schon gefragt, ob das alles überhaupt noch Sinn macht“, sagt sie.

Der Weitsprung ist ihre zweite Leidenschaft

Doch plötzlich lief es wieder. „Ich bin sehr ehrgeizig und kann das, was mein Trainer sagt, schnell umsetzen“, sagt Leege. Technisch sieht sie dagegen noch Verbesserungsbedarf. Das gilt auch für den Weitsprung, den sie immer noch gelegentlich betreibt, wenngleich der Fokus inzwischen klar auf dem Langsprint liegt.

Angefangen mit der Leichtathletik hat Lena schon mit sechs Jahren über eine AG ihres Vereins AC Berlin, dem sie bis heute die Treue hält. Der ACB ist seit vielen Jahren anerkanntes Talentezentrum des Berliner Leichtathletik-Verbandes – sowohl dort als auch im Schul- und Leistungssportzentrum Berlin (SLZB) im Sportforum Hohenschönhausen findet Lena ideale Bedingungen vor. Gemeinsam mit ihrem Trainer Lutz Kramer will sie so die Grundlagen schaffen für ihren großen Traum: die Teilnahme an einer internationalen Meisterschaft bei den Erwachsenen. Wie sich das anfühlt, könnte sie in diesem Sommer im Jugendbereich schon einmal ausprobieren.

http://www.berlin-sport.de/news/2020/03/10/nachwuchssportlerin-des-monats-maerz-lena-leege.html

Youtube-Portrait: https://youtu.be/6pqie3of0A0