BallArbeit – Fußball & Migration

“Wir riefen Arbeitskräfte, und es kamen Menschen.” Max Frisch

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Die Wanderausstellung „BallArbeit“ des Projekts „Flutlicht“ widmet sich gesellschaftlich relevanten Themenfeldern am Beispiel des Fußballs. In einfacher Sprache werden mit anschaulichen Beispielen Begriffe wie „Migration“, „Integration“, „Ausgrenzung & Rassismus“, „Gleichberechtigung“, „Konflikte & Mentalität“ und „Prävention im Sport“ im Kontext von Fußball veranschaulicht. „BallArbeit“ wird auf 16 Rollups präsentiert.
Anhand positiver Beispiele soll ein Bewusstsein für Migration und ihre Folgen geschaffen werden. Dabei produziert „BallArbeit“ keine „multikulturelle Romantik“, sondern zeigt, wo der Fußball eine Vorbildfunktion für Akzeptanz, Respekt und Toleranz haben kann. Aber auch die negativen Seiten des Fußballs werden benannt: Ausgrenzung, Vorurteile, Diskriminierung und Gewalt gegen Migranten.
In der Fußballbundesliga kicken etwa 250 Spieler aus dem Ausland – das sind knapp 50 Prozent. Sie kommen aus 64 verschiedenen Nationen. Die tragenden Säulen der deutschen Männer-Nationalmannschaft heißen nicht mehr Beckenbauer, Maier und Müller, sondern Gomez, Klose, Gündogan, Khedira oder Özil. Der Anteil der Spielerinnen und Spieler mit Migrationshintergrund in den Jugend- und Amateurligen steigt immer weiter.
Wo immer heute Fußball gespielt oder von Zuschauern verfolgt wird, spielt Migration eine wichtige Rolle.
Fairness, Chancengleichheit, Leidenschaft und Vielfalt – das sollen laut Uefa die
Kernbotschaften des Fußballs sein. „BallArbeit“ veranschaulicht, dass Vorbilder auf lokaler Ebene mindestens ebenso wichtig sind, wie Özil & Co. Vorbilder aller Altersstufen, die Teil des täglichen Lebens sind: Mitspieler, Trainer, Schiedsrichter.
„BallArbeit“ betont bewusst die Werte des „Fairplay“ – obwohl es auch oft sehr hart zur Sache geht – und die starke integrative Kraft des Fußballs und im Profi- und Amateurbereich. Der Fußballplatz ist ein Ort der Begegnung für Menschen
unterschiedlichster sozialer und ethnischer Herkunft. Fußball kann helfen, Brücken zu bauen.
„BallArbeit“ macht sich auf eine Reise von der Welt des Profifußballs bis zum alltäglichen Straßenkick. Sie zeigt anhand von kurzen, gut strukturierten Texten und Bildern, wie Menschen durch den Fußball zu Migranten wurden, wie sie im Fußball ein Zuhause gefunden haben. Es werden aber auch Geschichten vom Scheitern erzählt: Junge Afrikaner kommen mit den Bildern der Stars im Kopf und dem Traum, Fußballprofi zu werden nach Europa und stehen kurz darauf mittellos auf der Straße.