Schüler/innen nehmen erfolgreich an den 1. Youth Olympic Games (Winter) teil

YOG: Auch Hausaufgaben im Gepäck

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An den ersten Youth Olympic Games (Winter) in Insbruck (Österreich) nehmen drei Eisschnellläufer des Standorts Sportforum teil:

Niklas Kamphausen, Michelle Uhrig, Kenneth Stargardt

Im Folgenden ein Artikel aus dem Eisschnell-Magazin "Kufengeklapper":

In den Koffer passt vor allem die offizielle Olympia-Kleidung. „Für Privates blieb da nicht viel Platz“, meint Niklas Kamphausen. Aber das sei wirklich nicht tragisch. Wenn schon ein Traum wahr wird. Der 15-jährige Berliner, drei weitere deutsche Eisschnellläufer (Michelle Uhrig, Leia Behlau, Kenneth Stargardt) sowie die Shorttrackerin Elisabeth Witt vertreten die DESG bei den 1. Youth Olympic Games in Innsbruck (13.-22.1). Jugend forsch(t) lautet das Motto in Tirols Metropole für 1059 Teilnehmer zwischen 14 und 18 Jahren aus 70 Nationen. Sieben Sportarten stehen auf dem Programm, der Nachwuchs wohnt in einem olympischen Dorf, das Medieninteresse dürfte enorm sein – absolutes Neuland für Kids und Teenager.

Niklas Kamphausen findet es „toll“, ausgerechnet bei den ersten Winter Games dieser Altersgruppe dabei zu sein. „Erst war ich überrascht, dann glücklich und dann stolz“, beschreibt er die Emotionen nach seiner Nominierung. Der Papa schnallte schon die Kufen unter und nahm den Filius früh mit in die Eishalle. Der findet seither Kurvenkratzen als ziemlich cool, mag es, mit hoher Geschwindigkeit zu laufen und ließ andere Sportarten bewusst links liegen.
57 Sportler schickt der DOSB nach Innsbruck. Zwischen Patscherkofel und Goldenem Dachl aber stehen nicht nur Ergebnisse und Podiumsplätze im Fokus. Workshops, Kultur- und Bildungsprogramme sorgen dafür, dass sich die vielzitierte „Jugend der Welt“ kennenlernt und Motivation für den normalen Sport- und Schul-Alltag sammelt. Im Fall von Niklas Kamphausen heißt das fast täglich: Erst Training, dann Schule. Er meint, die Sportschule biete optimale Möglichkeiten, auch wenn ein paar Hausaufgaben ins olympische Gepäck kamen. „Aber das sind nicht viele.“ Schließlich steht der Sport im Mittelpunkt. Auf der Freiluftbahn werden die Medaillen über 500, 1500, 3000 m und im Massenstart vergeben.
Wo man international steht, werden die meisten erst am Inn erfahren. Niklas und Co. recherchierten im Internet nach den Zeiten der möglichen Konkurrenten, persönliche Vergleiche hatte es nur beim Viking-Race in Heerenveen gegeben. „Wenn ich in der vorderen Hälfte lande, also unter den Top 14“, meint Kamphausen, wäre die Mission Innsbruck erfüllt. Er schwärmt für den niederländischen Tausendsassa Sven Kramer, auch als Allrounder sein Vorbild – und hofft selbst, sich später via C-Kader für Junioren-Weltcups zu empfehlen.
„Mal auf dem Sofa liegen“, beschreibt er seine Entspannungstherapie. „Mit Kumpels· was machen oder bei der Familie sein.“ Er sei eher nicht der Typ, der stets Action brauche, zumal die Schule schon den ganzen Mann verlangt. Mathe fällt ihm sehr leicht, nur in Französisch hapert’s. Kein Malheur aber, in der 10. Klasse geht es wie auf dem Eis: meist voran. Und mal sehen, was die kleine DESG-Delegation aus Tirol mitbringt. Das Maskottchen Yoggl sicherlich, vielleicht den Song „This is your time“ auf dem ipod – und bestimmt den Eindruck, das die Youth Games nicht hinter den sieben Bergen stattfanden.
64 000 der 80 000 Eintrittskarten sind bereits verkauft.