Nachwuchssportler des Monats April - Tom Waldsteiner

Tom Waldsteiners Traum von Olympia lebt

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Der Wasserspringer und Nachwuchssportler des Monats April hofft nach der Verschiebung der Sommerspiele auf eine Teilnahme.
Berlin. Es ist schon sehr ärgerlich. Eigentlich wäre Tom Waldsteiner gerade beim Weltcup der Wasserspringer in Tokio. Das Coronavirus hat dem 17-Jährigen aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. So weit, so schlimm. Noch ärgerlicher aber ist die Tatsache, dass das Meeting in Japans Millionenmetropole die erste Gelegenheit gewesen wäre, sein ganz großes Vorbild zu treffen. Tom Daley. „Ich hoffe, dass es klappt, wenn der Wettkampf im Juni nachgeholt werden soll“, sagt Tom Waldsteiner.
Der Berliner kommt ins Schwärmen, wenn er von seinem Idol spricht. Von diesem jungen Briten (25), der sich 2009 zum jüngsten Weltmeister in der Geschichte der Turmspringer krönte, danach aber auch schon viele Rückschläge erlitten hat, sich mit einigen Verletzungen und Gedanken an ein Karriereende herumplagen musste. „Aber er hält weiter an seinem Traum fest, Olympiasieger zu werden. Deshalb trainiert er jetzt extra noch mal für Tokio“, erzählt Waldsteiner.
Sein größter Erfolg ist die Bronzemedaille bei der Jugend-EM
Aber auch Tom selbst hat in seiner Paradedisziplin vom 10-Meter-Turm schon einiges vorzuweisen. Nicht umsonst wurde der Sportschüler jetzt zum Nachwuchssportler im Monat April gewählt. Mehrfacher deutscher Meister und Jugendmeister, ein zweiter Platz bei der sogenannten „Mini-Jugend-WM“ in Dresden 2017, ein dritter Rang beim internationalen Weltcup in Montreal 2018.
Am meisten stolz macht das Turm-Talent aber der dritte Platz bei der Jugend-EM in Kazan (Russland) im vergangenen Jahr. „Damit hatte keiner gerechnet, weil noch kein A-Jugendlicher in der Disziplin für Deutschland eine Medaille gewonnen hat“, erzählt er. „Ich hatte meine Konkurrenz als stärker eingeschätzt, bin nicht so optimistisch rangegangen und hatte dann irgendwie den Wettkampf meines Lebens. Und die anderen haben Fehler gemacht.“
Der Auerbach rückwärts hat noch Verbesserungspotenzial
Mittlerweile hat Tom, der mit fünf Jahren im Kindergarten von Wassersprung-Trainern gesichtet wurde, andere Ziele. Höhere. Olympia soll es sein. „Überhaupt teilzunehmen, würde mir schon viel bedeuten“, sagt er. Dass die für dieses Jahr geplanten Sommerspiele auf 2021 verschoben wurden, kommt ihm da ganz entgegen. „Für mich ist es eine Chance. Ich habe neue Sprünge in meiner Serie, die noch nicht so sitzen. Und durch das eine Jahr, das ich jetzt noch an Zeit gewinne, könnte eine Teilnahme wahrscheinlicher sein.“
Beim Auerbach rückwärts hakt es noch etwas. Doch die Trainingsbedingungen sind gerade nicht die idealsten. Als die Schulen wegen der Coronavirus-Pandemie schließen mussten, wurden auch die Trainingsstätten im Schul- und Leistungssportzentrum Berlin in Alt-Hohenschönhausen geschlossen. Also musste der Athlet des Berliner TSC kreativ werden.
Ab Dienstag sollten Kaderathleten wieder trainieren dürfen
„Ich hab mir im Internet eine AirTrackbahn bestellt. Das ist eine federnde Matte, auf der ich auch Saltos oder ähnliche Elemente machen kann“, erzählt er. Nun wird im heimischen Garten gesprungen. Mit ein bisschen Glück darf Tom Waldsteiner aber in dieser Woche auch wieder ins Wasser. Für bestimmte Kaderathleten sollen ab diesem Dienstag die Trainingshallen öffnen.
Doch den jungen Wasserspringer plagen noch andere Sorgen. Ende Mai wollte er eigentlich seinen 18. Geburtstag feiern. Eine große Sause sollte es werden. Mit vielen Freunden. In der aktuellen Situation unvorstellbar. „Ich hoffe, dass bis dahin alles wieder ein bisschen besser aussieht“, sagt Tom. Ausgerechnet den 18. Geburtstag nicht ordentlich feiern zu können, wäre wirklich ärgerlich.

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