Projektfahrt im Rahmen des Religionsunterrichts 2013

Eigentlich war alles klar: Das Ziel stand fest – nämlich die Gedenkstätte Theresienstadt -, der Termin war bestätigt, alle Teilnehmer hatten sich gemeldet und sahen den Ereignissen hoffnungsfroh entgegen, Förderer und Sponsoren hatten ihre Zusagen gegeben, tja, und dann kam die große Flut… 

Knapp eine Woche vor unserem Termin kam von der Gedenkstättenleitung die endgültige Absage, da auch Theresienstadt drohte in den Fluten der Eger unterzugehen. Was tun? Ersatz? So schnell und zumal auch in der letzten Schulwoche, wo alle Jugendherbergen vollständig ausgebucht sind…Glück im Unglück! Zunächst fanden wir Unterschlupf im Feriendorf Groß Väter am Groß Väter See. Zwar war es etwas kompliziert dort hin zu kommen, aber letztendlich haben wir das gemeistert. Und dann kam die Überraschung! Das Feriendorf war für unsere Zwecke total ideal. Eine gute Mischung aus sehr guten Arbeitsbedingungen und netten Freizeitmöglichkeiten. Wir haben die Zeit optimal genutzt und uns auf die Gedenkstätte Ravensbrück intensiv vorbereitet.

Denn wider Erwarten hatten wir auch dort in der angeschlossenen Jugendherberge für zwei Nächte Unterkunft gefunden. Und auch hier fanden wir wunderbare Bedingungen für unsere Arbeit. Die neugestaltete Gedenkstätte samt ihrer modernen pädagogischen Möglichkeiten waren für uns ideal. Gemeinsam, aber auch allein, konnten die Schüler sich ihren Aufgaben widmen und, z.B., die wechselseitigen Führungen vorbereiten. Am Ende waren wir uns einig, dass wir eigentlich noch gut und gerne zwei Tage länger dort hätten zubringen können. Es gibt dort noch sehr viel mehr zu sehen, zu lesen und zu erfahren.

Unerwähnt soll nicht sein, dass auch das Freizeitangebot dort sehr schön war. Unsere rasante Draisinefahrt nach Lychen wird wohl allen Teilnehmern noch lange im Gedächtnis bleiben. Und abends gingen die Werwölfe um…Sehr spannend, aber leider nur für Eingeweihte verständlich…

Was bleibt am Ende? Die Fahrt nach Groß Väter und Ravensbrück war mehr als nur eine Notlösung. Mehr noch, denn es bleibt die Frage, ob man sich in den nächsten Jahren wirklich den Strapazen einer Fahrt nach Polen oder Tschechien unterziehen sollte – vom finanziellen Aspekt mal ganz abgesehen – oder vielleicht gleich eine Woche in Groß Väter und Fürstenberg plant. Einfacher in der Vorbereitung, pädagogisch sehr interessant, tolle Umgebung und sehr nette Leute vor Ort. Sind das nicht wirklich Gründe für eine Neuorientierung?

Ausdrücklich danken möchten alle Teilnehmer an dieser Fahrt den Sponsoren und finanziellen Förderern: Der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft- Frau Joachimiak, dem Förderverein des Coubertin-Gymnasiums- Frau Chr. Behrendt und der Evangelischen Kirche Berlin- Brandenburg.

Thomas Rau